
Fortunat Huber
Vom Theologiestudium zur Verlagswelt: Fortunat Huber prägte den «Schweizer Spiegel» als Mitgründer, Redaktor und Autor über Jahrzehnte hinweg – meist im Hintergrund, aber mit umso grösserem Einfluss.
Nach dem Besuch des Literargymnasiums in Zürich studierte Fortunat Huber an den Universitäten von Zürich, Genf und Berlin Theologie. Doch anstatt nach dem Staatsexamen ein Pfarramt anzustreben, entschied er sich für ein Zweitstudium an der Universität Bern, wo er die Fächer Psychologie, Philosophie und Nationalökonomie belegte und mit der Dissertation «Das Verhältnis der Nationalökonomie zur Psychologie» abschloss
Prägender Verleger, Redaktor und Autor
Nach Aufenthalten in Paris und London sammelte er im Amalthea Verlag in Wien für einige Monate als Volontär erste Erfahrungen in seinem künftigen Berufsfeld. Im Jahre 1925 gründete er zusammen mit seiner Schwester und seinem Schwager Adolf Guggenbühl den Verlag «Schweizer Spiegel» und die gleichnamige Monatsschrift. Während rund 36 Jahre war Huber Mitherausgeber der Monatsschrift und prägte diese als Verleger, Redaktor und als Autor eigener Beiträge.
Verleger-Duo mit nationaler Bekanntheit
«Guggenbühl und Huber» erlangten als Verleger-Duo nationale Bekanntheit. Während Adolf Guggenbühl die Öffentlichkeit suchte, um seine Mission voranzutreiben, hielt sich Fortunat Huber bewusst eher im Hintergrund.
Auch bekannt als Richard Zaugg
Sein umfangreiches literarisches Schaffen publizierte er jahrelang unter dem Pseudonym Richard Zaugg. Unter diesem Namen erschienen von ihm in seiner Monatsschrift zahlreiche Kurzgeschichten und Novellen, dazu im Schweizer Spiegel Verlag die Romane «Die Welt ist so schlecht, Fräulein Betty» (1934), «Jean Lioba, Priv-Doz., oder die Geschichte mit dem Regulator» (1935) und «Der Sündenfall» (1936).
Später dann als er selbst
Erst ab Mitte der 1950er Jahre zeichnete Huber seine belletristischen Werke mit seinem bürgerlichen Namen, so etwa «Die Glocken der Stadt X und andere Geschichten» (1950) oder «Der Gast» (1966).