
Helen Guggenbühl-Huber
Als Mitbegründerin des «Schweizer Spiegel» und Bestsellerautorin prägte Helen Guggenbühl das Bild der modernen Hausfrau im 20. Jahrhundert. Mit ihren Ratgebern, Rezepten und pointierten Gedanken zur weiblichen Eigenständigkeit erreichte sie Hunderttausende – ganz ohne laute Worte.
Die in Zürich aufgewachsene Helen Guggenbühl-Huber heiratete noch während ihres Medizinstudiums Adolf Guggenbühl und verbrachte mit ihm und dem ersten gemeinsamen Kind (zwei weitere kamen später dazu) Adolf zunächst drei Jahre in den USA. Zurück in Zürich war sie eine Mitbegründerin des «Schweizer Spiegel».
Entscheidend für den Erfolg
Obwohl sie nicht als Herausgeberin auftrat, trug sie über fast vier Jahrzehnte entscheidend zum Erfolg der Monatsschrift bei. Der von ihr betreute Haushaltsteil wurde stetig ausgebaut. Beiträgen über Kochen, Gastfreundschaft, Lebensstil und Erziehung machte bald einen Drittel jeder Ausgabe aus.
Aktive Autorin
Helen Guggenbühl war Verfasserin zahlreicher Ratgeber und Kochbücher. Im Jahre 1929 veröffentlichte sie «Schweizer Küchen-Spezialitäten. Ausgewählte Rezepte aus allen Kantonen», 1948 dann «Wie führe ich meinen Haushalt: ein Buch für angehende und erfahrene Hausfrauen». Von ihrem Werk «Haushalten in Kriegszeiten» wurde mehr als zweihunderttausend Exemplare verkauft. Auch ihr «Swiss Cookery Book: recipts from all cantons» wurde ein publizistischer Erfolg.
«Lilien statt Brot» zum Schluss
Zuletzt erschien von ihr «Lilien statt Brot: Anregungen zu sinnvoller Lebensgestaltung für die Frau von heute» (1966). Das schmale Büchlein kann als Quintessenz all dessen gelesen werden, für das sie sich jahrzehntelang engagiert hatte: «Nichts entspricht dem Wesen der Frauen weniger, als ein verzweckter Lebensstil».
Für die Eigenart als Frau
Als Soroptimistin nahm Helen Guggenbühl am Leben des 1921 gegründeten internationalen Service-Club für berufstätige Frauen teil. Hingegen war sie nicht Mitglied des Frauenstimmrechtsverbandes, obwohl sie für die Einführung des Frauenstimmrechts war. Dazu meinte sie einmal: «Wichtiger als die politischen Rechte ist eine Hebung unseres Selbstbewusstseins, eine Stärkung unseres Stolzes auf unsere Eigenart als Frau.»